Anleger sollten ihren Instrumentenkasten erweitern
Finanzen im Focus
„Anleger sollten ihren Instrumentenkasten erweitern“
Anleihen verlieren zusehends ihre Funktion als Stabilisator in einem Portfolio. Die letzten Jahre waren geprägt von steigenden Kursen von Aktien und Anleihen. „Doch diese schöne Anlegerwelt dürfte sich dem Ende zuneigen“. Das höhere Inflationsniveau und in der Folge steigende Renditen könnten für Anleger, die verstärkt auf Staatsanleihen als Diversifikationsinstrument in ihrem Portfolio setzen, unangenehme Folgen haben. „Bei Bundesanleihen gehen wir davon aus, dass ihre Rendite bis zum Ende des nächsten Jahres um etwa 0,5 Prozentpunkte auf plus 0,2 Prozent steigen dürfte“. Dieser vergleichsweise geringe Renditeanstieg würde zu einer negativen Rendite von 3,4 Prozent führen. Dieses Risiko sollten Anleger nach Möglichkeit vermeiden oder zumindest minimieren. Je nachdem, wie sich Wachstum und Inflation entwickelten, spielten unterschiedliche Anlageklassen ihre Stärken aus. Generell gelte: In Zeiten steigender Inflation sind Value-Aktien sowie börsennotierte Infrastrukturunternehmen oder Rohstoffe vorteilhaft, da sie in der Regel eine hohe Korrelation zur Inflation aufwiesen. Bei anziehendem Wachstum und abnehmender Inflation profitierten eher Wachstumsaktien und börsennotierte Immobilienaktien. Um sich gegen eine überraschend hohe Inflation zu wappnen, seien liquide alternative Anlagen wie börsennotierte Infrastrukturunternehmen oder Rohstoffe besonders gut geeignet. Fazit des Multi-Asset-Experten: „Der Instrumentenkasten sollte deutlich ausgebaut werden, um die Herausforderungen, die die Märkte für Anleger bereithalten könnten, gut zu meistern.“